Die „offene Sprechstunde“ – leider eine sehr verwirrende Wortwahl

Der Begriff der offenen Sprechstunde führt leider immer wieder zu Diskussionen und Unverständnis seitens der PatientInnen. Leider ist die Aufklärung durch die Krankenversicherungen und die Medien bezüglich dieser Sprechstunde inadäquat erfolgt, so dass die wenigsten PatientInnen wissen, was es genau bedeutet, sich in der offenen Sprechstunde vorstellen zu können.

Die offene Sprechstunde können PatientInnen ohne Termin besuchen, z. B. bei akuten Beschwerden. Dazu gehört es also nicht, dass man sich mit einem schon länger vorhandenen Problem vorstellt, weil man sonst keinen Termin bei anderen ÄrztInnen bekommen hat und man „nun endlich“ seine Beschwerden, abklären lassen möchte.

Es gibt gewisse „Spielregeln“, die man sicherlich einhalten sollte:

1. Es muss sich um ein akutes Problem handeln.
2. Es darf nur ein Behandlungsgrund vorliegen.
3. Die Zeit beim Arzt wird sehr knapp gehalten, es geht lediglich um die Einschätzung, worum es sich bei dem Problem handeln könnte und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen.
4. Es kann gut sein, dass die ärztliche Einschätzung dazu führt, dass die Abklärung des Problems Zeit hat und man dann einen Folgetermin, wie alle anderen PatientInnen, erhält.
5. Nicht jeder kann drankommen, die Kapazitäten sind knapp.
6. Die Vorselektion kann auch dazu führen, dass man gebeten wird, sich zum Beispiel in der Notaufnahme eines Krankenhauses vorzustellen oder es bei anderen ÄrztInnen zu versuchen.
7. Wartezeiten müssen in Kauf genommen werden.

Ich wünsche mir, dass diese Informationen dazu führen, die Abläufe zu vereinfachen und unnötige Diskussionen zu vermeiden.

Vielen Dank fürs Verständnis!
Ihr Praxisteam